Im Leipziger Westen hat sich dieser Teil der Karl-Heine-Straße in wenigen Jahren zu einem neuen Boom-Boulevard entwickelt. Auf den gerade einmal 650 Metern zwischen Felsenkeller und König-Albert-Brücke drängen sich Dutzende kleine Geschäfte, Cafés, Bistros und Werkstätten. Nirgends ist Leipzig derzeit kreativer und hipper. Und doch ist die Straße auch normal geblieben. Hier schlendern Familien und Touristen, Rentner und Studenten. Oder Künstler, die auf dem Weg in eines der Ateliers in der Spinnerei sind. Wie sich die Lagen abweichend von der reinen Zugehörigkeit zu einem Stadtteil anfühlen, kann man daran erkennen, dass auf der Straße Lindenauer genauso wohnen wie Plagwitzer: Die Grenze verläuft genau in der Straßenmitte. Stadtauswärts rechts wohnt man in Lindenau, links hat man seinen Laden oder seine Wohnung in Plagwitz.